T&T ID #9   Kolbenfresser Start: 2020-12-04 22:35:59  Update: 2021-03-27 15:26:19     Link to this Tip 
Batteriewächter für 12V Akku - Ladezustand

Ein intakter 12V Akku ist sehr wichtig für viele Systeme des Polestar 2.
Der 12V Akku speist u.a. die Steuerungselektronik des Fahrzeuges, das Infotainment (Display der Mittelkonsole) und viele elektrische Antriebe (u.a. Fensterheber) bis hin zum großen Kühlerlüfter.
Die Ladung des 12V Akkus müßte in Abhängigkeit von seinem Ladezustand über den großen Akku erfolgen.
Bei einer Reihe von Fahrzeugen wird der 12V Akku aber nicht ordentlich geladen. Es geschieht nur bei Ladung des großen Akkus und bei Fahrt - bei Stillstand des Fahrzeuges aber nicht oder nicht zuverlässig.
Das Laden des 12V Akkus benötigt relativ viel Zeit. Dafür reichen das schnelle Laden z.B. über DC oder kurze Fahrten nicht aus.
Das führt zu immer schwächer werdendem Ladezustand des 12V Akkus und das wiederum zunächst zu diversen Fake-Fehlermeldungen, die quasi die ersten Warnungen sind.
Leider kann es aber in weiterer Folge zum Ausfall der Systeme kommen. Bei dieser Gelegenheit wird u.a. auch ein roter Akku auf dem Display gezeigt. Das ist dann allerdings schon zu spät.

Diese Situation scheint auch nach dem 2. Rückruf noch nicht behoben zu sein. Es sieht so aus, dass dieser Fehler nicht durch ein Software-Update zu beheben ist. Oder aber die Bedeutung bei Polestar nicht erkannt wird.
Meiner Meinung nach ist eine große Anzahl von Totalausfällen hierauf zurückzuführen -> Huckepack wegen 12V Ausfall.

Workaround:
1. vollständige Ladung des 12V Akkus mit einem intelligenten Ladegerät (empfohlen 8A bzw. 100W), welches ggf. für die Gesundung des Akkus sorgt. So etwas dauert mindestens 24 Stunden.
2. laufende Kontrolle des Ladezustandes des 12V Akkus z.B. mit einem Akku-Wächter. 12,4V sollten nicht unterschritten werden.
3. regelmäßiges langzeitiges Laden des großen Akkus (über AC), um dem 12V ausreichend Zeit zur Pufferung zu geben.

Polestar empfiehlt mittlerweile dieses fragwürdige Vorgehen:
https://support.polestar.com/de/polestar-2/2021/article/Starthilfe-durch-andere-Batterie/

Hier ein sehr guter Artikel:
https://www.elektronik-zeit.de/warum-eine-12-v-batterie-im-elektroauto-notwendig-ist/

Batteriewächter:
https://www.pearl.de/a-ZX1689-4322.shtml



Der 12V AGM Akku erreicht unter 12,5V eine kritische Ladung von 60%. Hier müßte der 12V Akku unter allen Umständen (Fahren, Laden, Parken) nachgeladen werden. Leider liegt der programmierte Schwellwert wohl weit darunter bzw. es wird beim Parken überhaupt nicht nachgeladen. Dadurch wird der Akku geschädigt und bei längerem Stehen kann es bei Rückkehr zu unangenehmen Erfahrungen kommen.

APP-Anzeige zu "Lescars Batteriewächter", der direkt an der Batterie angeklemmt ist. Aufnahme der Daten ohne Unterbrechung und Übertragung zum Handy via Bluetooth.

12V Ladegerät (mind. 8A bzw. 100W) angeschlossen. Rechts ist der Batteriewächter, welcher ununterbrochen aufzeichnet und dessen Daten per APP via Bluetooth abgeholt werden können.

Der Spannungsabfall während der 72 Stunden nach Abstellung des Fahrzeuges innerhalb 24 Stunden beträgt 0,1Volt. Das sind etwa 5% der Batteriekapazität bzw. 44Wh. (Der vollgeladene 70Ah AGM Akku hat ca. 880Wh gespeichert). In den 72 Stunden wird der Akku also um 134Wh "erleichtert". Bei kurzeitiger Nutzung des Autos wird der 72Stunden Zyklus wieder angestoßen und es ist damit zu rechnen, dass der Akku innerhalb 1-3 Wochen in einen kritischen Ladezustand von 50-60% gerät. Erste wirre Fehlermeldungen im Display sind Hilfeschreie. Der 12V Akku muß geladen werden. Am einfachsten durch langsames AC Laden des großen Akkus, denn hierbei bekommt der 12V genügend Zeit, sich auch wieder zu erholen. Oder mit Hilfe eines intelligenten 12V Ladegerätes.

12V Ladegerät arbeitet

Die Ladung des 12V Akkus findet nur bei Ladung des großen Akkus (11-12.00) und bei Fahrt (9-10:00) statt. Im Stillstand des abgeschlossenen Fahrzeuges (ab 13:00) gibt es einen sichtbaren Spannungsabfall über 72 Stunden. Danach wird die Spannung annähernd gehalten. Bei gut geladenem 12V Akku (12,8V) wird die kritische Grenze (12,4V) aber dann (nach meiner Erfahrung nach 10 Tagen) doch erreicht. Dieses ist das Verhalten an meinem Fahrzeug nach dem 2. Rückruf. Möglicherweise trifft das nicht für alle Fahrzeuge zu. Ferien mit Flughafenaufenthalt sollten daher genau geplant werden :-)

18.00-21.00Uhr Laden des 12V Akkus bei Ladung des großen Akkus via WB Heidelberg 11kW.

Im Tiefschlaf (nahezu Flatline) gibt es täglich einmal eine Aktion (12:00h) durch "Hardware?", die aber offensichtlich bei 12,43V noch zu keiner Aktion führt. Wo und ob es einen unteren Schwellwert gibt, ist bislang nicht bekannt.

LED Batteriewächter im Kofferraum. Hier kann man nur die 12V Spannung für 10 Minuten nach Aktivierung des Autos messen. Es handelt sich hierbei immer um die Spannung, die über den DC/DC Wandler vom großen Akku kommt. Also bietet sie keinen Hinweis über den Ladezustand des 12V Akkus.

Meßpunkte möglichst dicht am 12V Akku, ohne diesen abklemmen zu müssen.



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